Peter Sicken
Juni 7, 2025
Die 10 gefährlichsten Straßen im Sieg-Rhein-Kreis

Die 10 gefährlichsten Straßen im Sieg-Rhein-Kreis
Jeder Verkehrsunfall ist einer zu viel – und doch häufen sich Unfälle an bestimmten Straßen und Kreuzungen im Rhein-Sieg-Kreis immer wieder.
Die Verkehrsunfallbilanz 2024 der Kreispolizei benennt insgesamt 27 Unfallhäufungsstellen („Hotspots“), an denen sich die meisten und teils auch schwersten Unfälle ereignen. Doch wo genau lauern im Alltag die größten Gefahren? Und wie lassen sich die Hotspots entschärfen?
Wir stellen die zehn kritischsten Unfallstellen im Rhein-Sieg-Kreis vor, beleuchten, warum es dort so oft kracht – und was Sie selbst für mehr Sicherheit tun können.
Rang | Lage / Ortsteil | Typische Ursache | Warum sie gefährlich ist |
1 | Luxemburger Str. / Echternacher Str., Troisdorf | Abbiege-/Einbiegefehler | Komplexer Knoten mit Supermarkt-Zufahrten; hohes Lkw-Aufkommen |
2 | L 269 / Hummerich, Niederkassel-Rheidt | Einbiegen / Kreuzen mit hoher Radfahrer-Beteiligung | Mischverkehr Rad / Pkw ohne Ampelregelung |
3 | Siegstraße (L 143), Sankt Augustin | Konflikte Fuß- & Radverkehr | Shopping-Meile + Bushaltestellen → viele Querungen |
4 | B 256 (Abschnitt 0,2–1,75 km), Windeck | Nicht angepasste Geschwindigkeit | Landstraße mit wechselnden Tempolimits, Kurvenfolge |
5 | K 17 (km 1,8–2,3), Ruppichteroth | Fahrunfälle allgemein | Steigungsstrecke ohne Ausweichmöglichkeit |
6 | B 8 (km 1,665–1,526), Hennef | Längsverkehr (Auffahren, Drängeln) | Pendlerstrecke mit dichtem Berufsverkehr |
7 | Bonner Str. (L 16) / Konrad-Adenauer-Allee, Siegburg | Pkw ↔ Rad/Fuß | Ampelkreuzung, viele Linksabbieger |
8 | Bonner Str. / Südstr. (B 56), Sankt Augustin | Abbiegefehler | Mehrspuriger Knoten mit Straßenbahngleisen |
9 | Bonner Str. / Godesberger Str., Troisdorf | Einbiegen / Kreuzen | Eingeschränkte Sicht durch Bebauung |
10 | L 312 (km 1,6–2,5), Much | Krad-Fahrunfälle | Beliebte Motorrad-Kurven am Wochenende |
Hinter den Zahlen – was Hotspots gefährlich macht
Bei der Auswertung fällt auf:
- Sieben der zehn kritischsten Punkte sind Kreuzungen oder Einmündungen, bei denen es auf Vorfahrt, Sicht und Kommunikation zwischen Verkehrsteilnehmern ankommt.
- Besonders gefährlich wird es dort, wo unterschiedliche Verkehrsarten aufeinandertreffen (Rad, Fuß, Pkw, Lkw).
- Auf Landstraßen sind vor allem Geschwindigkeit und Unaufmerksamkeit die Unfalltreiber.
Die Polizei arbeitet gemeinsam mit den Straßenverkehrsbehörden und den Kommunen daran, diese Stellen durch bauliche Maßnahmen, neue Ampelschaltungen oder verstärkte Kontrollen zu entschärfen. Dennoch bleibt auch das Verhalten jedes Einzelnen entscheidend.
1. Luxemburger Straße / Echternacher Straße (Troisdorf)
Der Knotenpunkt liegt an einer vielbefahrenen Ausfallstraße mit mehreren Supermarkt-Zufahrten, dichtem Lkw-Verkehr und regelmäßigem Berufsverkehr. Immer wieder kommt es hier zu Fehlern beim Abbiegen – oft, weil Autofahrer die komplexe Verkehrssituation unterschätzen oder durch parkende Fahrzeuge die Sicht behindert wird.
2. L 269 / Hummerich (Niederkassel-Rheidt)
Eine stark genutzte Landesstraße trifft auf mehrere Nebenstraßen – und gerade im Berufsverkehr kommt es hier regelmäßig zu Konflikten zwischen Rad- und Autofahrern. Da es keine Ampelregelung gibt, bleibt das Einfädeln riskant, vor allem bei schlechter Sicht oder hoher Geschwindigkeit.
3. Siegstraße (L 143, Sankt Augustin)
Die Siegstraße ist eine typische Einkaufsstraße mit vielen Bushaltestellen. Fußgänger, Radfahrer und Autos teilen sich auf engem Raum die Fahrbahn. Insbesondere zu Stoßzeiten kommt es zu gefährlichen Situationen beim Ein- und Aussteigen sowie beim Überqueren der Straße.
4. B 256 (Abschnitt Windeck)
Diese Landstraße schlängelt sich durch eine kurvenreiche, unübersichtliche Landschaft. Trotz wechselnder Tempolimits verleitet der Straßenverlauf viele Autofahrer dazu, zu schnell zu fahren. Das Unfallrisiko steigt – besonders bei Nässe oder Dunkelheit.
5. K 17 (Ruppichteroth)
Eine kurvige Steigungsstrecke, die oft unterschätzt wird: Vor allem im Winter oder bei Regen verlieren hier viele Autofahrer die Kontrolle, weil sie das Gefälle oder die schlechte Fahrbahndecke nicht berücksichtigen.
6. B 8 (Hennef)
Auf dieser Pendlerstrecke geht es meist dicht an dicht. Auffahrunfälle passieren vor allem dann, wenn Autofahrer zu wenig Abstand halten oder zu spät reagieren – oft zu den Stoßzeiten morgens und abends.
7. Bonner Straße (L 16) / Konrad-Adenauer-Allee (Siegburg)
An dieser vielbefahrenen Ampelkreuzung mit vielen Linksabbiegern treffen alle Verkehrsarten aufeinander. Trotz Ampeln und Markierungen kommt es zu Missverständnissen – gerade, wenn Radfahrer die Fahrbahn queren oder Fußgänger im „toten Winkel“ übersehen werden.
8. Bonner Straße / Südstraße (B 56, Sankt Augustin)
Mehrere Fahrspuren, Straßenbahnschienen und ein hoher Anteil an ortsunkundigen Fahrern machen diesen Knotenpunkt zu einer besonderen Herausforderung. Immer wieder führen unklare Abbiege- und Fahrspursituationen zu riskanten Manövern.
9. Bonner Straße / Godesberger Straße (Troisdorf)
Begrenzte Sicht durch angrenzende Bebauung erschwert das rechtzeitige Erkennen des Verkehrs. Gerade von Nebenstraßen kommend unterschätzen viele Autofahrer die Geschwindigkeit und das Verkehrsaufkommen auf der Hauptstraße.
10. L 312 (Much)
Ein beliebter Treffpunkt für Motorradfahrer am Wochenende: Die kurvige Strecke lädt zum sportlichen Fahren ein – mit entsprechend hoher Unfallquote, wenn Geschwindigkeit und Fahrkönnen nicht zusammenpassen.
Was können Sie selbst tun?
- Augen auf an Hotspots: Wer als Ortsfremder unterwegs ist, sollte sich an bekannten Kreuzungen und auf Landstraßen besonders aufmerksam und defensiv verhalten.
- Rad- und Fußverkehr respektieren: Gerade an Ampelkreuzungen und Ausfahrten ist doppelte Aufmerksamkeit gefragt.
- Geschwindigkeit anpassen: Auch wenn die Straße frei erscheint, können unübersichtliche Kurven oder Kreuzungen jederzeit überraschen.
- Kinder sensibilisieren: Eltern sollten mit ihren Kindern sichere Wege üben und erklären, warum bestimmte Kreuzungen gemieden werden sollten.
- Gefahrenstellen melden: Wer eine gefährliche Stelle bemerkt, kann diese direkt der Kreispolizei oder dem Ordnungsamt melden – jeder Hinweis hilft.
Fazit
Die Verkehrsunfallstatistik zeigt: Die meisten Unfälle passieren nicht irgendwo – sondern an ganz bestimmten Punkten. Mehr Sicherheit ist möglich, wenn alle mithelfen: durch vorausschauendes Fahren, klare Regeln und das ständige Bewusstsein, dass an Hotspots immer besondere Gefahr droht.
Bleiben Sie aufmerksam – für sich und andere.
Quelle: Polizeiliche Verkehrsunfallbilanz Rhein-Sieg-Kreis 2024/25
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